Achtsamkeit und Produktivität
Heutzutage, besonders in der hohen Anspannung durch die Corona-Situation und die damit verbundenen geschäftlichen Schwierigkeiten in vielen Branchen, wird es immer wichtiger, einen Ausgleich für sich und die Arbeit zu schaffen. Doch wie kann es funktionieren, für sich zu sorgen und trotzdem effizient zu arbeiten?
Dieses ist erstaunlicherweise auf eine fast paradoxe Art möglich, denn es geht gar nicht darum, immer schneller, besser, angestrengter zu arbeiten, um einen größeren Erfolg zu generieren. Oft sind es die kleinen Momente, die viel mehr bewegen.
Es beginnt schon mit dem Aufstehen. Häufig machen wir den Fehler, dass wir auch noch die letzte Minute im warmen Bett auskosten. Dieses bedingt dann aber, dass keine Zeit fürs Frühstück bleibt und wir mit Hektik in den Tag starten. Schnell wird ein Kaffee oder Tee mit auf den Weg genommen, zur Bahn gehetzt oder um den letzten Parkplatz gekämpft. Viel angenehmer kann der Tag starten, wenn wir eine halbe Stunde früher aufstehen und uns gleich morgens etwas Zeit zum Durchatmen gönnen. Vielleicht den Kaffee oder Tee genießen und sogar 5 Minuten früher als sonst loszukommen, um so doch noch den letzten Parkplatz zu ergattern.
Auch ist es fast verpönt, Pausen zu machen. Nur wer ständig arbeitet und produktiv ist, leistet schließlich etwas. Daher kommen wir dann abends auch vollkommen erschöpft nach Hause und wissen, was wir geleistet haben Aber stimmt das wirklich? Können und sollten wir ständig unter Vollgas sein? Denken Sie dabei an einen Marathonläufer. Schafft er die 42 km, wenn er gleich während der ersten 10 Vollgas gibt? Nein, er muss sich seine Zeit vernünftig einteilen, zwischendurch vielleicht auch mal etwas langsamer sein, um zum Schluss noch wieder Vollgas zu geben. Vielleicht können Sie sich ja auch vorstellen, mal zwischendurch innezuhalten, eine kleine Pause zu machen, um dann auch nach Feierabend noch etwas Energie zu haben?
Dieses gilt z.B. auch für die Mittagspause. Häufig wird am Schreibtisch gegessen, die Mails, die zwischendurch kommen, werden gelesen – man ist ja eh da! Dafür geht’s abends dann ja eher nach Hause. Doch bringt das wirklich etwas? Sitzen wir nicht abends dann wieder viel erschöpfter da und müssen erst mal Pause machen? Wäre es da nicht schöner, eine entspannte Mittagspause z.B. an der frischen Luft zu genießen?
Auch setzen wir uns häufig unter Druck, indem wir feste Wochentermine machen. Werden diese dann durcheinander gebracht, abgesagt oder umgelegt, so macht das Stress. Versuchen Sie hier lockerer zu werden, spontan den freien Mittwochnachmittag zu genießen, wenn ein Termin stattdessen auf den Freitag verschoben wird, und sich nicht darüber zu ärgern, dass er ja jetzt am Freitag ist. Sie können es sowieso nicht ändern, insofern ändert auch das Ärgern nichts daran, sondern macht nur Stress.
Vieles davon hat mit Bewusstheit und Achtsamkeit zu tun. Auch wenn es erst einmal schwierig klingt, ist die Veränderung nur eine Sache von Gewohnheit.