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Streitigkeiten

Der Arbeitstag war mal wieder anstrengend und Sie freuen sich nur auf einen entspannten Feierabend. Etwas Leckeres essen, mit dem Partner/der Partnerin gemütlich reden und später vielleicht noch entspannt einen Film schauen. Doch, wie so oft, kommt alles anders…

Statt freundlich mit einem Kuss empfangen zu werden, begrüßt sie die Partnerin mit den Worten: „Du kommst schon wieder so spät!“ Sie wollen die Situation nicht anheizen und entgegnen daher: „Bleib einfach entspannt, jetzt bin ich ja da.“ Was für Sie so locker klang, wird von Ihrer Partnerin als Angriff gewertet und sie wird sauer. „Wer sagt denn, dass ich nicht entspannt bin? Immer kritisierst du mich…“ Und so weiter. Ein Wort gibt das andere und von einem entspannten Abend ist nichts mehr zu sehen.

Doch wie kommt das? Was läuft an diesen Tagen schief? Es ist tatsächlich zum einen die Art der Kommunikation und zum anderen das Schema dahinter, mit dem ich auf andere reagiere. Kommunikation ist nicht einfach, da manchmal nur einzelne kleine Füllwörter oder bestimme Satzkonstruktionen schon einen großen Unterschied machen. Wenn wir uns den oben genannten Satz ansehen, so scheint es einfach eine Feststellung zu sein, doch ist darin ein Vorwurf enthalten, der eine Enttäuschung ausdrückt (die für den anderen so aber nicht deutlich wird). Besser wäre es also zu sagen: „Ich hatte mich so auf einen entspannten Abend mit dir gefreut, jetzt bin ich hier schon länger allein am Kochen, was mich wirklich traurig macht und enttäuscht.“ Das sind zwar ein paar Worte mehr, aber ich kann damit ausdrücken, worum es mir wirklich geht. Genauso sollte darauf folgen: „Es tut mir leid. Ich hatte mich auch gefreut, kam aber leider nicht eher weg. Nun lass uns doch ab sofort die Zeit genießen.“ Im Grunde ganz einfach, oder?

Das Schema, das sich dahinter versteckt, ist schon ein wenig komplizierter, denn es führt uns in unsere Vergangenheit, in das, was wir (meist) in der Kindheit gelernt haben. Unsere Eltern haben bestimmte Forderungen an uns gestellt („Du musst ordentlicher sein.“ „Du musst besser aufräumen.“ oder sie haben uns kritisiert („Du bist zu langsam.“ „Du bist zu dick, beweg dich.“ „Sei nicht so faul.“) All diese Aussagen führen zu Gefühlen, meistens zu eher unangenehmen Gefühlen. Wir fühlen uns ausgeschlossen, hässlich, einsam, abgelehnt etc. Um diese unangenehmen Gefühle wieder wegzubekommen, suchen wir uns Möglichkeiten/Bereiche, die uns wieder ein besseres Gefühl machen, wir entwickeln bestimmte Strategien. Diese Strategien können sein, dass wir besonders ordentlich werden, eine Art Perfektionismus entwickeln, der sich oft auch auf weitere Bereiche überträgt. Es kann sein, dass wir uns schnell zurückziehen, um keine Fehler zu machen, dass wir schnell nachgeben und ja sagen, auch wenn wir nein meinen, dass wir weglaufen, uns verstecken oder dass wir uns vielleicht eine Ersatzbefriedigung suchen. Kinder fangen an, immer mehr zu essen, Erwachsene konsumieren in starkem Maße Alkohol oder werden spielsüchtig.

Diese alten Strategien verstecken sich jetzt noch – sozusagen – hinter der Kommunikation, d.h. wenn Ihre Partnerin z.B. den Vorwurf macht, dass Sie spät dran sind, Sie vielleicht gelernt haben, keine Widerworte zu haben und nichts äußern, wird sie noch eher wütend und fühlt sich ignoriert. Sollten Sie gelernt haben, Situationen zu vermeiden, sagen Sie nicht viel dazu, trinken dafür – als Ersatzbefriedigung – vielleicht abends ein oder zwei Bierchen mehr. Oder aber Ihre Partnerin wirft nach Ihrer Entgegnung den Kochlöffel hin und verlässt den Raum, weil sie gelernt hat, sich zu schützen und Problemen aus dem Weg zu gehen.

Dieses ist nur ein winzig kleiner Einblick in die Dinge, die einen Streit herbeiführen können, die man offensichtlich jedoch meistens nicht im Blick hat, und sich oft im Nachhinein fragt, wie es eigentlich zu einem so heftigen Streit kommen konnte. Hier hilft es zu schauen, welche Glaubenssätze in der Kindheit entstanden sind und wie man damit umgegangen ist, d.h. welche Strategien geholfen haben, diese schwierigen Momente zu überstehen. Gern unterstütze ich Sie beim Erkennen dieser Strategien und bei der Entwicklung neuer Möglichkeiten.

spaepper
Meine selbständige Tätigkeit über viele Jahre (Einzelhandel, Unterricht, Beratung), die langen Erfahrungen in großen Firmen (Bank, Spedition, Schiffsausbau) mit internationalen Kollegen, sowie viele Reisen durch die ganze Welt, haben mir einen weiten Blick für unterschiedliche Menschen, Methoden und Einstellungen geschenkt. Meine vielseitigen Fortbildungen und eigenen Erfahrungen haben zudem dazu geführt, dass ich ein gutes Einfühlungsvermögen entwickeln konnte, das mir sehr dabei hilft, Gespräche zu moderieren und Konfliktlösungen zu finden. Ich sehe jeden Menschen als eigene Persönlichkeit und versuche ein Verständnis für seine Ideen und Vorstellungen zu entwickeln.

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